Tour Asia


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Istanbul - Dogubayazit

 

Dezember 2002
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Januar 2003
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07.12.02 – Tag 30
Etappe 23: Istanbul – Domali? (78,64 km)
Schnitt: 15,6 km/h
Höhenmeter: 845
Wetter: Regnerisch, windig

Wir wollten aus eigener Kraft nach Asien kommen aber über den Bosporus gibt es nur zwei Autobahnbrücken. Wir probierten es mit der Nördlichen. An der Mautstelle konnten wir uns einfach Vorbeischleichen. Die Brücke selbst wurde allerdings noch einmal von zwei mit Maschinenpistolen bewaffneten Polizisten verteidigt, die uns auch sofort anhielten. Sie zwangen uns die Räder von der Autobahn zu entfernen. Sie sprachen nur türkisch. Da sie sich auch nicht ganz sicher waren, was mit uns zu tun war, stimmte sich einer von ihnen noch mit ihrer Zentrale ab. Währenddessen unterhielten wir uns so gut es ging mit dem anderen. Langsam schienen sie gefallen an unserer Idee zu finden nach Asien zu radeln. Also versuchten sie jetzt etwas für uns zu organisieren. Nach einiger Zeit kam dann auch ein Polizeiwagen der uns aber die Brücke Geleitschutz gab. Trotz des schlechten Wetters eine tolle Aussicht. Das letzte Stück Autobahn fuhren wir dann wieder wie den Rest des Tages allein weiter.
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08.12.02 – Tag 31
Etappe 24: Domali? – Karacaköy (48,06 km)
Schnitt: 11,6 km/h
Höhenmeter: 917
Wetter: Rainstorm becoming worse later on

Zwar sind wir erst recht spät losgekommen, doch hauptsächlich lag es am Wetter, dass wir, trotz nässester Anstrengungen, nur lächerliche 48 Kilometer weit kamen. Alles was von diesem Tag übrigbleibt sind eine Unterkühlung und die Erkenntnis, dass das neue Zelt Stürme bis zur Stärke 8 (in Böen bis 110 Km/h nach Wetter-online.de) gut übersteht.
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09.12.02 – Tag 32
Etappe 25: Karacaköy – hinter Kandira (59,08 km)
Schnitt: 13,5 km/h
Höhenmeter: 904
Wetter: Bewölkt, Hagel, später Auflockerungen

Ein ereignisloser Tag der bis auf eine wunderschöne Abfahrt schnell in Vergessenheit geraten wird. Wir sind wegen des Matschfilms der sich auf der Straße bildete wieder nicht recht vorangekommen. Dafür haben wir einen schönen Zeltplatz gefunden.
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10.12.02 – Tag 33
Etappe 26: hinter Kandira – Akcakoca (96,47 km)
Schnitt: 15,3 km/h
Höhenmeter: 904?
Wetter: Sonnig, teils bewölkt, kurze Hagel oder Schneeschauer

Am Morgen ist das Zelt eingeschneit (ca. 6 cm). Der Schnee hat die schlechte Laune genauso wie auch die Landschaft sehr schön bedeckt. Die Vorfreude auf die erste Schneefahrt wird allerdings enttäuscht weil uns ein Speichenbruch aufhält und darüber die Straße abschmilzt. Ansonsten nur ein weiterer ereignisloser Tag an dem wir bis in die Nacht hinein fahren, dafür aber mit einem sehr guten günstigen Hotel belohnt werden. Internet können wir auch noch erledigen. Alles in allem ganz OK.
Ach ja hätt ich fast vergessen, unter der Schneedecke haben wir unsere Ersatzfelge vergessen.
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11.12.02 – Tag 34
Etappe 27: Akcakoca – Eregli (54,81 km)
Schnitt: 15,0 km/h
Höhenmeter: 397
Wetter: Sonnig, teils bewölkt, leichter Rückenwind

Heute ist ein Ruhetag mit knapp 50 km angesetzt. Erstmal bringe ich unser Ersatzzelt und diverse andere Teile auf die Post. Diese verlangt ein horrendes Porto von umgerechnet etwa 80€. Anschließend lädt uns ein deutschsprechender Türke in ein Restaurant ein. Es ist insgesamt sehr billig und sie haben sehr guten Reis-Vanille-Pudding. Kurz nach elf kommen wir dann endlich los.
Die Straße führt heute fast komplett an der Küste entlang. Es läuft angenehm locker bis Eregli. Dort finden wir einen Fahrradladen, in dem wir eine neue Ersatzfelge bekommen. Es ist diesmal wirklich nur eine Notfelge, recht schrottige Qualität, aber wenigstens relativ billig.
Hinter Eregli wollen wir einen Zeltplatz finden. Dort wird es wieder sehr hügelig. Ein paar nicht fertig gestellte Häuser erscheinen Peter und mir ungeeignet, also suchen wir weiter. Es geht eine Weile nur bergauf, mit einem Steilhang nach unten links und einem Steilhang nach oben rechts. Nach einer ganzen Weile findet sich doch noch eine recht matschige Wiese zum Campen.
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12.12.02 – Tag 35
Etappe 28: Eregli – ca. 10km Kozlu (23,04 km)
Schnitt: 5,8 km/h
Höhenmeter: 632
Wetter: immer wieder, teils heftiger Schneefall

Als wir heute morgen aufstehen, ist alles tief verschneit. Auf der Straße kommen die Autos nur noch mit Schneeketten voran, wir leider gar nicht mehr. Ein Großteil der Bergaufstrecke wird zu Fuß zurückgelegt, bergab ist auch nicht mehr als Schritttempo drin. Nach ca. zwei Stunden haben wir 5,7 km geschafft und erreichen ein Dorf, in dem wir Frühstück kaufen wollen. Wir werden sofort von ein paar Männern zum Tee eingeladen, die uns dann auch etwas zum Essen servieren. Einer von Ihnen spricht etwas deutsch und fungiert als Dolmetscher, ein anderer ist der Dorfmeister. Er macht einen sehr seriösen Eindruck. Von ihm erfahren wir, dass es noch ca.4 km bis zur großen Straße sind, davon 2 km bergauf. Außerdem empfiehlt er uns im Binnenland weiter zu fahren. Nach einer ¾ Stunde brechen wir wieder auf.
Sofort ab Ortsausgang kommen wir nur noch schiebend vorwärts. Teilweise ist es so rutschig, dass wir kaum noch schieben können. Nachdem wir bei ein paar Abzweigungen nach dem Weg fragen mussten, kommen wir auf eine sehr schwach frequentierte Straße. Nach einer Weile machen wir eine Pause. Es ist schon lange kein Auto mehr an uns vorbei gefahren und es schneit heftigst, außerdem haben wir schon über 3 km zurückgelegt und es geht immer noch bergauf. Uns kommen Zweifel ob wir noch auf der richtigen Straße sind, aber umkehren kommt auch nicht in Frage. Also weiter.
Nach kurzer Zeit kommt uns ein Schneepflug entgegen wir können wieder, wenn auch mehr schlecht als recht, fahren, kurz darauf ist der Anstieg zu Ende und wir kommen recht schnell auf die große Straße. Hier ist dank des Verkehrs Fahrrad fahren wieder recht gut möglich. Leider geht es hauptsächlich bergab. Meine Bremsen sind so weit abgebremst, dass ich kaum noch Bremskraft zur Verfügung habe und deswegen kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Auch Manuel hat massive Bremsprobleme. Ein Stückchen weiter bergab lädt uns ein etwas englisch sprechender Türke zum Tee ein und verspricht uns, dass wir dort auch zelten könnten. Leider wird dann doch nix drauß, weil derjenige der das sagen hat, etwas dagegen hat. Wenigstens sind ein paar Sachen getrocknet. Auch ein weiterer Versuch bleibt erfolglos.
Es geht weiter langsam bergab und es ist schon fast stockfinster als Manuel komplett steht. Es sieht nach einem Problem mit seinem Mantel aus. Etwas weiter bergauf haben wir einen halbwegs tauglichen Zeltplatz gesehen, dorthin schleppen wir die Räder zurück und verbringen die Nacht.
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13.12.02 – Tag 36
Etappe 29: ca. 10km Kozlu – ca. 10 km hinter Kozlu (22,93 km)
Schnitt: 14,4 km/h
Höhenmeter: 284
Wetter: sonnig und recht warm

Heute wechseln wir auf Stollenreifen. Einen weiteren Tag wie gestern wollen wir uns unbedingt ersparen oder zumindest etwas erleichtern. Bei Manuel stellt sich heraus, dass nicht der Mantel sondern die Felge im Eimer ist, was die ganze Sache erheblich verschlimmert. Nach einem kurzen Versuch, als Anhalter weiter zu kommen, will er bis Zonguldak (15 km) schieben. Wir verabschieden uns von ihm und wenden uns wieder unseren Rädern zu.
Es dauert bis zwei bis wir endlich loskommen, weil sich unerwartete Probleme auftun. Die Stollen sind etwas zu breit an der Seite, also müssen sie abgezwickt werden. Außerdem sind sie zu hoch für Peters Hinterradschutzblech, also muss dieses ausgebaut werden.
Anschließend fahren wir noch ca. 20 km und kaufen ein, bevor wir uns wieder einen Zeltplatz auf einem Weg um ein Tunnel herum suchen.
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14.12.02 – Tag 37
Etappe 30: ca. 10 km hinter Kozlu – vor Karabük (79,16 km)
Schnitt: 15,2 km/h
Höhenmeter: 714
Wetter: bewölkt, 1-5°C

Seitdem wir die Schwarzmeerküste verlassen haben läuft es deutlich besser. Der Tag verläuft ohne Zwischenfälle; endlich. Leider können wir nur altes Brot kaufen aber dafür bekommen wir von der Angestellten zwei Riegel geschenkt. Im Schnee finden sich Spuren eines anderen Radfahrers. Eigentlich ist um diese Zeit niemand mit dem Rad unterwegs und die Spuren passen zu Manuels Reifen, aber kann er so schnell aus Zonguldak gekommen sein. Wir können den Radfahrer jedenfalls nicht mehr einholen. Wir versuchen es auch gar nicht.
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15.12.02 – Tag 38
Etappe 31: vor Karabük – Cerces (ca. 90,00 km)
Schnitt: ca. 14,5 km/h
Höhenmeter: ca. 1333
Wetter: Sonnig, 0-10°C

Ein weiterer angenehmer Tag. Wir kommen gut voran obwohl es fast die ganze Zeit bergauf geht. Am Abend haben wir über 900 Höhenmeter gewonnen. Vor dem Childilink Tünel gab es eine sehr sehenswerte Schlucht, die auch zum Klettern mehr als nur geeignet scheint. Überhaupt ist die Gegend sehr schön. Schon von unserem Zeltplatz aus gab es eine beeindruckende Aussicht. In Cerces konnten wir feststellen, daß die Hotels nochmals billiger geworden sind, man bekommt schon für sieben Euro ein Doppelzimmer mit eigener Dusche. Die Qualität erreicht dabei vielleicht nicht ganz westliche Standards aber es gibt eine Heizung und warmes Wasser. Im Dorfrestaurant werden wir allerdings über den Tisch gezogen. Dafür hatte das Internetcafé eine für türkische Verhältnisse geradezu traumhafte Transferrate.
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16.12.02 – Tag 39
Etappe 32: Cerces – vor Tosya (92,23 km)
Schnitt: 18,7 km/h
Höhenmeter: 398
Wetter: Sonnig, kalt

Wir sind recht spät von der Pension losgekommen, mir ging es auch nicht ganz so gut. Es geht insgesamt viel bergab und wenig bergauf. Die türkischen Berge sind sehr abwechslungsreich, hinter jeder Kurve sieht man was neues: mal sind die Felsen türkis, mal sind sie zerklüftet, mal ist das Tal sehr eng, mal bergig.
Wir zelten in einem alten Steinbruch. Ziemliche Mondlandschaft, aber schön blickgeschützt und auch mal was anderes.
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17.12.02 – Tag 40
Etappe 33: vor Tosya – vor Osmancik (ca. 75,80 km)
Schnitt: ca. 16,4 km/h
Höhenmeter: ca. 606
Wetter: leicht bewölkt, kalt

Peter ging es recht schlecht, deswegen sind wir spät losgekommen und haben langsam gemacht. Wieder so ein Tag, wo man einfach mal die abwechslungsreiche türkische Bergwelt genießen konnte. Auf der Straße finden sich ne Menge Autos mit deutschen Zollkennzeichen, die werden wohl in den Iran überführt. Sogar ein paar Nürnberger waren dabei. Gegen Ende des Tages erweist es sich als unmöglich, Milch in Literpackungen zu bekommen, um unseren Babybrei zu kochen. Schließlich geben wir auf, und kaufen völlig überteuerte Halbliterpackungen an einer Tankstelle.
Als Übernachtungsplatz findet sich eine leerstehende Hütte. Es ist angenehm, weil sie den Wind wenigstens ein bisschen abhält und die Wärme speichert. Außerdem müssen wir nur das Innenzelt aufstellen. Hoffentlich fällt uns heut Nacht nicht der Himmel auf den Kopf.
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18.12.02 – Tag 41
Etappe 34: vor Osmancik – Amasya (ca. 110 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 777
Wetter: bewölkt, kalt

Gleich nachdem wir aufgebrochen sind, sehen wir einen einsamen Radreisenden auf der Straße frühstücken. Es ist unser Schweizer, hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell wieder sehen...
Ansonsten verläuft der Tag sehr angenehm. An einer Tankstelle werden wir zum Tee eingeladen und dann alleine sitzen gelassen. Ein leichter Rückenwind bläst uns den sanften Anstieg zum Pass hinauf, anschließend geht es genauso sanft und ausdauernd wieder bergab. Eigentlich wollten wir erst morgen in Amasya sein, aber es lief einfach gut und wir haben dann auch keinen Zeltplatz mehr gefunden. Auch erste Versuche, bei einer Tankstelle unterzukommen, waren fruchtlos.
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19.12.02 –Tag 42
Amasya
Wetter: Bewölkt

Amasya ist wie auch unser nächtlicher Eindruck schon Nahelegte eine sehr schöne alte Stadt. Zumindest behauptet der Touristenprospekt eine 5000-jährige Geschichte die auch reichlich Zeugnisse hinterlassen hat. Weitergehende Informationen waren allerdings nur spärlich zu erhalten. Trotzdem hatten wir einen interessanten Tag mit Mumien undefinierbaren Früchten in Moscheen und Ruinen ausgedehnter Befestigungsanlagen. Dennoch blieb noch genug Zeit einige der kleinen unerläßlichen und ach so lästigen Alltäglichkeiten die sich mal wieder angehäuft hatten zu erledigen. Und nicht zuletzt konnten wir mal wieder ausspannen.
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20.12.02 –Tag 43
Etappe 35: Amasya – vor Niksar (ca. 100 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: 555
Wetter: Schneefall

Morgens schien es noch als würde es ein schöner winterlicher Tag doch mit der Zeit setzte uns der Schnee immer mehr zu so das wir unser ehrgeiziges Tagesziel aufgeben mußten. Als wir dann auch noch von Regenschauern völlig durchnässt wurden entschieden wir uns schließlich bei Bauern um Unterschlupf zu bitten. Wir wurden auch sofort freundlich aufgenommen und verbrachten den Abend mit einem Türkisch-Intensivkurs.
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21.12.02 –Tag 44
Etappe 36: vor Niksar – hinter Umurca (ca. 80 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: 444
Wetter: Schneefall

Obwohl wir richtig früh loskamen mußten wir wegen noch schlechteren Straßenverhältnissen unsere Tagesplanung abschreiben. Zum Glück fanden wir eine leerstehende Hütte in der wir campieren konnten.
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22.12.02 –Tag 45
Etappe 37: hinter Umurca – Susehri (ca. 50 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: 777
Wetter: sonnig, ziemlich kalt

Über Nacht hat es zum Glück aufgehört zu schneien. Heute geht die Sonne am strahlend blauen Himmel auf. Dafür ist es ein Wunder, dass wir auf der Straße keine Leute treffen, die versuchen, sich als Eisfischer zu betätigen. Es ist spiegelglatt, wenn wir überhaupt fahren können, dann nur im tief verschneiten Seitenstreifen. Nach ca. eineinhalb Stunden bessern sich die Bedingungen zum Glück recht schlagartig und wir kommen gut voran. Die einzige weitere Schwierigkeit ist ein Anstieg über mehr als 300 HM direkt vor Susehri.
In Susehri sind wir kaum allein. Als erstes begleiten uns zwei Jungs vom Hotel zum Hamam und zum Einkaufen, als wir diese los sind, und wir nochmals einkaufen, zeigt uns der Verkäufer anschließend die Post und ein gutes Kebap. Der Wirt dort lädt uns nach dem Essen zum Tee ein und will uns gar nicht mehr gehen lassen. Danach gehen wir noch ins Internetcafe.
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23.12.02 –Tag 46
Etappe 38: Susehri – Refahiye (ca. 69 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 999
Wetter: sonnig, ziemlich kalt

Ein ganz normaler Tag auf der Straße. In Refahyie schleppte uns ein zwielichtiger Typ zu einem Hotel in dem man uns dann auch prompt noch übers Ohr gehauen hat: Sie haben uns drei Personen berechnet, weil angeblich keine Zweibettzimmer mehr frei waren, obwohl wir zuerst den Preis für zwei Personen ausgemacht hatten (7000000TL). Aber egal, zehneinhalb Millionen sind immer noch billig für ein beheiztes Zimmer mit eigenem Bad und warmen Wasser. Und für seine großartige Hilfe hat sich unser neuer Freund dann auch noch selbst zum Tee eingeladen.
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24.12.02 –Tag 47
Etappe 39: Refahiye – Erzincan (ca. 70 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 666
Wetter: Nebel, Schnee, -15°C

Zu Weihnachten gab es unseren ersten Paß über 2000m. Die Abfahrt war wegen eisglatter Straße ungenießbar und so zuckelten wir unter heftigem Frösteln und ebensolchem Bremsverschleiß nach Erzincan hinunter. Dort fanden wir ein sehr, sehr warmes Hotel und ein gutes Lokal. Im Fernsehen lief unsere türkische Lieblingsserie und „The curse of the Jade Scorpion“. Alles in allem ein frohes Fest.
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25.12.02 –Tag 48
Etappe 40: Erzincan – Tercan (ca. 97 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 333
Wetter: strahlender Sonnenschein, -13°C

Heute Vormittag gab es genußradeln wie aus dem Werbefilm. Herrliche Berglandschaft, geschlossene Scheedecke auf der Straße, wenig Verkehr und dazu ein Wetterchen.... Leider war es zum Pausemachen zu kalt und so fuhren wir, unterbrochen nur durch einige Stürze auf der später teils glatten Straße eine gute Etappe heraus obwohl wir erst spät losgekommen waren. Am Abend fanden wir auch noch ein billiges Hotel und komplettierten den Tag mit einem ausgiebigen Gelage.
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26.12.02 –Tag 49
Etappe 41: Tercan – Erzurum (ca. 91 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 999
Wetter: strahlender Sonnenschein, -23°C

Heute Morgen hatte es 270,16°K in unserem Zimmer. Feuerholz war kaum noch da. Es reichte gerade so um das Einpacken erträglich zu machen. Die Wasserleitungen im Haus waren eingefroren. Beim Beladen der Räder merkten wir auch warum. Ein Fernfahrer hatte Feuer unter seinem Laster geschürt um losfahren zu können. Ein Mann erzählte uns in Erzurum sei es noch kälter. Wir fuhren los, denn das ist die einzige Möglichkeit sich aufzuwärmen. Es ging immer nur bergauf. Im Physik LK hatten wir mal als Faustregel gehört, dass es alle hundert Meter ein Grad kälter wird. Nicht in Erzurum. Die Passhöhe (2108 M.ü.M.) erreichten wir nach 26 Kilometern und drei Stunden Fahrzeit. Es folgte eine aufgrund von Temperatur- und Straßenverhältnissen sehr unangenehme Abfahrt. Wir hatten Trinkflaschen in unsere Innentaschen gesteckt um flüssiges Trinkwasser zu haben. Es ist trotzdem eingefroren. Genauso wie unsere Jacken. Sehr lustig, besonders im Wiegetritt.
Wir trafen dann auch noch ein paar mehr Verrückte wie uns. Eine abtrünnige chinesische Familie die in entgegengesetzter Richtung fuhr. Sie hatten Skimasken und Schneebrillen. Wir nur Eiszapfen im Bart. Wir machten noch zwei Erinnerungsphotos und fuhren dann weiter. Über meine Brille. Hoffentlich schicken sie uns die Photos deretwegen ich sie absetzte. Erzurum erreichten wir erst im Dunkeln. Der Messbereich des Thermometers war längst unterschritten. Wir fanden schnell ein Hotel.
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Winter in der Türkei



27.12.02 –Tag 50
Erzurum
Wetter: Sonnig, kalt

Zuerst gingen wir zur Touristen Information. Sie haben ein riesiges Verwaltungsgebäude in dem wir, nachdem als Touristen ausgemacht, sofort begeistert empfangen und direkt zum Direktor geführt wurden. Dieser unterbrach sofort seine Besprechung und empfing uns in seinem Büro. Sie scheinen nicht besonders viele Touristen zu haben in Erzurum. Egal, er sprach ein sehr kultiviertes Englisch, vermutlich hatte er einen Teil seiner Ausbildung in Mittelengland genossen. Deshalb war er auch sehr hilfreich, sowohl was Erzurum selbst wie auch unsere weitere Route in den Iran betraf. Außerdem erhielten wir noch einen Stadtplan sowie eine Infobroschüre.
So ausgestattet wanderten wir den Rest des Tages in Erzurum herum. Abends erledigten wir noch einige Lästigkeiten. Im Hotel trafen wir noch einen sehr umfassend dilletierenden Kauz der weil wir eigentlich keine tieferen Einsichten benötigen ebenfalls sehr hilfreich und, mehr noch, interessant war.
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28.12.02 –Tag 51
Erzurum
Wetter: Sonnig, kalt

Ein richtig schöner Faultag.
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29.12.02 –Tag 52
Etappe 42: Erzurum – Horasan (ca. 85 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 333
Wetter: Diesig, -18°C

In Erzurum war die Temperatur eigentlich ganz OK. Gleich nach der Stadt mußten wir über einen Höhenzug, hinter dem es dann auf einmal sehr viel kälter war. Außerdem haben plötzlich alle LKW-Fahrer durchgedreht, gehupt wie die Irren und wahnsinnig eng überholt. Ansonsten lief es sehr gut (es ging ja auch immer leicht bergab) und wir kamen, obwohl spät abgefahren, schon vor 15 Uhr an. Ansonsten haben wir noch zweimal andere Reisende mit Kleinbussen gesehen. Einen slowenischen und einen Engländer. In Horasan fanden wir neben dem bisher billigsten Hotel auch noch außergewöhnlich viele Leute mit außergewöhnlich guten Englischkenntnissen.
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30.12.02 –Tag 53
Etappe 43: Horasan – Kagizman (ca. 110 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 444
Wetter: Diesig, -16°C bis -8°C

Wir sind ein wunderschönes Tal flussabwärts gefahren und deshalb bis kurz vor unser Etappenziel recht gut vorangekommen, nur die letzten Kilometer hatten wir noch einen recht giftigen Anstieg zu bewältigen. Dazu kommt dann auch noch das Kagizman ein unglaublich glatte Stadt ist. Man kann kaum zwei Schritte tun ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen. Aber sie haben sogar eine Universität und wir trafen ein paar Studenten die uns zu einer Theaterprobe mitnahmen. Recht nette Leute, aber man konnte auch hier feststellen, daß es in der Türkei noch wesentlich patriarchalischer zugeht als bei uns. Ach ja wir haben noch herausgefunden, daß sich Kalaschnikovs auch zum Jagen eignen. Wir hätten wirklich ein paar mitnehmen sollen.
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31.12.02 –Tag 54
Etappe 44: Kagizman – Igdir (ca. 100 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 666
Wetter: Diesig, -11°C bis -1°C

Weiter flußabwärts Richtung Igdir, dort soll es wärmer sein. Doch anstatt der Fortsetzung des gestrigen Trends fallen die Temperaturen gegen Mittag deutlich ab. Dazu kommt noch das es deutlich welliger geworden ist. Hier gibt es auch ein interessantes Beschäftigungsprogramm: Straßensperren, alle paar Kilometer, die von Mardern abgesichert werden und auch sonst nur zum Schein da sind, denn alle Fahrzeuge werden anstandslos durchgewunken. In Igdir haben wir noch ein sehr gutes Hotel gefunden in dem wir dann auch einen guten Preis heraushandeln konnten. Leider mußten wir erfahren das der Grenzübergang den wir zu nehmen planten geschlossen ist und wir einen Tag Umweg in Kauf nehmen müssen. Heute feiern die Türken ein seltsames Fest offenbar eine Mischung aus Weihnachten und Silvester?
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01.01.03–Tag 55
Etappe 45: Igdir – Dogubayazit (ca. 50 km)
Schnitt: ??
Höhenmeter: ca. 1048
Wetter: Anfangs neblig, später heiter; -5 - +2 °C

Heute gings um den Ararat herum. Von Igdir aus erst 800 HM auf einen Pass rauf. Von dort aus gewährte uns der heilige Berg sogar die Gnade eines kurzen Blickes auf seinen Gipfel. Er sah allerdings nicht so sonderlich beeindruckend aus, man hat ihm seine über fünftausend Meter Höhe gar nicht angesehen. Anschließend ging es ein kurzes Stück bergab und dann über eine ewige Gerade nach Dogubayazit hinein.
Die Kinder hier wirken unfreundlich, teilweise schon fast feindselig. Uns flogen Schneeklumpen und andere Dinge nach und sie schienen sich auch immer wieder über uns lustig zu machen.
Abends waren wir noch im Hamam. Diesmal endlich auch mit Massage. Diese war alllerdings nicht besonders gut, sondern nur hart. Außerdem ist es interessant, wie sie den Tee hier machen: er schmeckt sehr deutlich nach Zimt.
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